Darum kein "Open End"-Angebot

Natürlich versucht man als Veranstalter mit dem möglichst kleinsten Aufwand das beste Ergebnis zu erwirken (Sozusagen das Minimalprinzip oder auch Sparsamkeitsprinzip).

Im Bezug auf meine Sparte bedeutet dies:
- Für wenig Geld gute Musik für die angedachte Dauer

Manche Veranstaltungen werden mit "Open End" beziffert, was mich als DJ in eine Zwangslage bringt.
- Was berechne ich als Grundlage?
- Welches Zeitfenster muss mindestens abgedeckt werden, dass beide Seiten zufrieden sind?

Als DJ sitzt man da ziemlich in der Zwickmühle. Verlangt man zuviel, wirkt man uninteressant. Verlangt man zu wenig und wird gebucht, macht man eventuell "miese" (was man auch nicht möchte).

Von daher tendiere ich immer dazu bei der Angabe "Open End" ein Zeitfenster von 5 Stunden anzubieten. Alle weiteren "Überstunden" werden in 30 Minuten-Takt abgerechnet.


Warum kein "Open-End"?

Die Frage läßt sich ganz leicht an einem Beispiel erklären:

Ich als DJ gebe ein "Open-End"-Angebot basierend auf 10 Stunden ab. Ich werde genommen und nun gibt es drei Varianten:

1. Die Veranstaltung geht um die 10 Stunden.
Alle sind zufrieden.


2. Die Veranstaltung geht viel weniger als 10 Stunden.
Ich bin zufrieden, der Veranstalter nicht.
Eventuell gibt es noch Streit bezüglich Liederauswahl und "Beeinflussung" der Gäste (Ich muss ehrlich sagen, dass dies ein guter DJ lenken kann. Natürlich nicht offensichtlich, aber es geht....).


3. Die Veranstaltung geht viel länger als 10 Stunden.
Ich als DJ bin ab 15 Uhr gebucht und muss -zualledem- ab 03:00 Uhr für den "harten Kern" von 4 Gäste bis morgens um 06:00 Uhr auflegen. Veranstalter zufrieden -> Ich weniger.



Warum ein 5 Stunden-Paket?

Lt. meinen Erfahrungswerten sind 5 Stunden eine gute Orientierung. Beginnt man am Beispiel einer Hochzeit um 19:00 Uhr mit der musikalischen Begleitung zum Abendessen, hat man ein sichere Begleitung bis 00:00 Uhr. Alle weiteren Überstunden werden entsprechend abgerechnet.

Vorteil: Der Veranstalter entscheidet direkt vor Ort, wann "runtergefahren" wird. Entweder mit genauer Vorgabe ("Mach noch bis 03:00 Uhr") oder nach Gefühl ("Ich denke, wir können dann langsam Schluss machen").

Ob die Entscheidung eine Geld- (Budget ist aufgebraucht) oder eine Resonanzsache (Nur noch 5 Gäste anwesend) ist, liegt beim Veranstalter. Ich als DJ bin nur die "ausführende Gewalt".

Ich sehe hier die fairste Variante.

Günstig = schlecht?

Natürlich kann man immer das günstigste Angebot wählen. Es sind hier manche Dinge zu beachten, die die Auswahl beeinflussen sollten.

1. Kann der DJ meine Wünsche umsetzen?
2. Sind Erfahrungswerte vorhanden?
3. Reicht die Anlage für meine Gästezahl?
4. Gibt es Referenzen, die meinen Vorstellungen entsprechen?
5. Erscheint der DJ symphatisch und versteht er meine Aussagen?
6. Reagiert der DJ in angemessener Zeit auf Anfragen usw.?
7. Ist das Angebot nachvollziehbar gestaffelt, nimmt sich der DJ Zeit für mich?
8. Gibt es einen Vertrag?
9. Kann der DJ bei Ausfall für einen Ersatz sorgen?

......und eines der wichtigsten Kriterien (für mich auf jeden Fall):

10. Läßt mir der DJ den Freiraum zur Entscheidung und "bedrängt" mich nicht unsachgemäß mit Mails und/oder Telefonanrufen.

Sind alle diese Kriterien gegeben und der Preis relativ günstig, kann man ohne Bedenken zuschlagen.